Fünf Fakten und Tipps zu Tunesien
1. „I love Tunisia“
Wer Avenue Habib Bourguiba in der Innenstadt von Tunis besucht, kann den erst seit wenigen Monaten aus großen roten und weißen Bausteinen errichteten Schriftzug gegenüber der Kathedrale nicht übersehen: „I love Tunisia“! Als Fotomotiv hat es unter Tunesiern in den sozialen Medien eine virale Erfolgsgeschichte ausgelöst und in der nach Jahren der wirtschaftlichen Krise geschundenen tunesischen Seele einen Nerv getroffen. Und wer weiß: mit etwas Glück gehen auch Ihnen am Ende des Urlaubs diese Worte leicht über die Lippen.
2. Tunesien als Schauplatz des Zweiten Weltkriegs:
Wer Mitte November, also in der Nebensaison, Tunesien bereist, sollte einen Besuch des Soldatenfriedhofs „Bordj Cedria“, in dem mehr als 8.500 deutsche Soldaten des Tunesienfeldzugs aus dem Zweiten Weltkrieg beerdigt sind, einplanen. Am Volkstrauertag, der jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen wird, findet unter Beteiligung der diplomatischen Vertretungen der früheren Kriegsparteien eine Gedenkzeremonie in Erinnerung an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen statt. Bordj Cedria liegt ca. 25km östlich von Tunis.
3. Claudia Cardinale
Wussten Sie, dass die schöne Filmdiva, die im Jahr 1968 mit ihrer Hauptrolle in Sergio Leones Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ in die Kinogeschichte einging, als Tochter sizilianischer Einwanderer im Vorort „La Goulette“ in der Nähe des Hafens von Tunis geboren wurde? Bis in die 1960er Jahre prägten Italiener und Juden das Viertel, von deren florierender Vergangenheit heute neben dem architektonischen Erbe vor allem eine lebhafte Restaurant- und Barszene Zeugnis ablegt. Mein Tipp ist das altmodische „Café Vert“ auf der Avenue Franklin Roosevelt. Das Restaurant ist eine lokale Institution und auch bei der politischen Elite des Landes beliebt. Claudia Cardinale habe ich hier hingegen leider noch nicht angetroffen, aber vielleicht haben Sie ja mehr Glück!
4. Welterbestätten
Nicht weniger als acht (!) UNESCO Welterbestätten liegen in Tunesien, darunter sieben Stätten des Weltkulturerbes und eine Stätte des Weltnaturerbes. Vom punischen Hafen in Karthago über einige der besterhaltenen römischen Bauwerke der Welt bis zu islamischen Stätten bezeugt dieser kulturelle Reichtum die multiplen zivilisatorischen und kulturellen Wurzeln des Landes. Im Gegensatz zu Europa, wo viele Sehenswürdigkeiten von Touristen regelrecht überlaufen sind, können Sie in Tunesien oftmals fast ungestört die Geschichte auf sich wirken lassen. Einmalig!
5. Das Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Wussten Sie, dass die Auslandsarbeit unserer heute in 60 Ländern aktiven Stiftung im Jahr 1964 in Tunesien ihren Anfang nahm? Als liberaler Akteur unterstützt die Stiftung reformorientierte Akteure aus Politik, Unternehmertum, der Verwaltung und Zivilgesellschaft des Landes. Politisch interessierte Besucher aus Deutschland sind herzlich eingeladen, mit uns vor Ort Kontakt aufzunehmen. Liberale politische Bildung und die Beförderung von Politikdialog sind Kernaufgaben unseres Auftrags, den wir mit Engagement und Freude wahrnehmen.
Ralf Erbel